Die Medienguppe der MS–Anger tauchte in die Welt des Handels ein und stellte sich die Frage: „Wie veränderten sich der Markt und das Gewerbe im Laufe der letzten Jahrhunderte?“ Wir recherchierten im Internet und stießen durch einen Tipp von Ernst Kreimer auf die Familie Zsifkovits, deren Familiengeschichte wir bis zum Jahre 1869 zurückverfolgen konnten. Was lag näher, als mit Franz Zsifkovits ein Experteninterview an unserer Schule durchzuführen. Interessant war neben dem Gedankenaustausch auch das Begutachten der alten Fotos, Schriften und Gegenstände. Wie man auf unseren Bildern gut erkennen kann, gab es in den letzten 150 Jahren viele Veränderungen in der Marktgemeinde Anger.
Herzlich willkommen, schön, dass Sie sich Zeit genommen haben, um ein paar Fragen unserer Mediengruppe zu beantworten.
Wie sind Sie dazu gekommen, alte Gegenstände aufzubewahren?
Die Urgroßeltern sammelten schon Gegenstände, dadurch entwickelte sich auch meine Sammelleidenschaft. Mein Vater trug sehr viel zusammen und kaufte auch Gegenstände für die Sammlung.
Wann haben Sie damit begonnen?
Eigentlich schon immer, wir haben auch damals viel getauscht.
Haben Sie als Kind schon Interesse am Handel gehabt?
Ich bin damit aufgewachsen und habe schon als Kind täglich mehrere Stunden im Geschäft verbracht.
Was war Ihre Motivation für diesen Beruf bzw. die Motivation alte Gegenstände aufzubewahren.
Ich besuchte die Handelsschule in Graz. Ich bin der Meinung, man sollte nicht immer alles wegschmeißen, sondern aufbewahren, damit unsere Familiengeschichte nicht in Vergessenheit gerät.
Wie groß ist Ihre Sammlung?
Das lässt sich schwer einschätzen, weil erst sehr wenig archiviert bzw. geordnet ist.
Was möchten Sie damit erreichen?
Mein Wunsch wäre es, dass auch der Jugend die Sammlungsstücke nähergebracht werden können, vielleicht einmal in Form einer Ausstellung.
Was sind Ihrer Meinung die größten Unterschiede des Handels im Vergleich zu früher?
Der größte Unterschied ist, dass früher alles handschriftlich festgehalten wurde, da uns noch keine digitalen Geräte zur Verfügung standen.
Wie sehen Sie die Zukunft des Handels?
Ich glaube, dass der übliche Markthandel, so wie wir ihn kennen, nie verschwinden wird. Natürlich wird sich der Onlinehandel vergrößern, jedoch wird es immer Menschen geben, die ihr Produkt wirklich sehen wollen.
Was halten Sie von dem Handel zurzeit?
Zurzeit gibt es viele große Handelsketten und weniger kleine Betriebe, für sie wird es immer schwieriger zu überleben.
Gab es wirtschaftliche Höhen und Tiefen?
Ja, auf jeden Fall. Es gibt in allen Betrieben und Branchen immer einmal Höhen und Tiefen.
Betrifft die Sammelleidenschaft nur Sie oder die ganze Familie Zsifkovits?
Meine Schwester legt auch einen großen Wert auf das Sammeln alter Gegenstände.
Was ist Ihr Lieblingsstück in Ihrer Sammlung?
Dies ist schwer zu sagen, aber am interessantesten finde ich die alten Briefe und Schriften, denn ich möchte diese mal erforschen und übersetzen.
Was ist das erste Stück in Ihrer Sammlung?
Kann ich schwer sagen, da schon mein Großvater mit der Sammlung begonnen hat.
Vielen Dank für das interessante und informative Interview!
Mediengruppe, MS Anger